VERMISCHTE NACHRICHTEN AUS STAINZ UND UMGEBUNG IM JUNI 2005

(an Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Johann)

Von Bodo Hell

 

… im Rauchhof in Wald ob Stainz (Süd), Achtung: das Gasthaus ist ein grünüberwuchertes ehemaliges Stallgebäude rechterhand bald hinter dem Steinlagerplatz der Firma RATH (…), wo samstags die Kunden zwischen den verschiedenen Stainzer Hartgneisplatten (nachrostend) und Fremdgestein mit Gusto hin und her spazieren (man fährt mit dem eigenen Kombi oder Anhänger zweimal auf die Brückenwaage, erst leer, dann voll). Ein Besuch des oberen Steinbruchs selbst hinten am Theussenbach ist nur außerhalb der Arbeitszeiten zu empfehlen, etwa am Sonntag, vielleicht auch über den neuen Erschließungsweg. Die Riesenfahrzeuge, wie sie heute in Steinbrüchen üblich sind, werden allerdings so schräg in den eigentlichen Zufahrten verkeilt, dass niemand mit seinem Allradwagen hineinfahren und Steine für die Gartenweg-Platten mirnichtsdirnichts einladen kann. Der Steinbruchbesuch (eindrucksvolles Glattwandrund mit Extremvegetation in den Spalten) lässt sich mit einem Rundweg zum weiland Höllerhansl verbinden, zum Haus jenes beliebten Naturarztes, der aus dem Urin seiner mit dem Flascherlzug angereisten städtischen Patienten auf deren Krankheiten rückschloß und nebenan eine freistehende Lourdesgrotte hat errichten lassen. Kleine Ortskirche bis vor kurzem noch nicht elektrifiziert: kerzenerleuchtete Weihnachtsmette. Es wird behauptet, dass der fußläufige Anstieg zu Höllerhansls Ordination bereits mit zum Beginn seines Behandlungsprogramms gehört hat. Abstieg dann durch Mähwiesen und über das Zeugen-Jehovas-Dorf Angenofen ins Stainzbachtal zurück. Wenn die steirische Künstlerin Margit Krammer als Begleitung mitgeht, kann es sein, dass sie eine auffällige Ordentlichkeit im outfit dieser Ansiedlung zu bemerken meint, während sie auf den Wegen immer wieder Plättchen von Glimmerschiefer auf- und mitnimmt…

…Ja, die Koralmkante und vor allem die beiden Radarkugeln sind von weit her zu sehen, etwa auch von den Lannacher Höhen, wo sich die Grazer Wochenendbebauung immer mehr verdichtet, wenn auch noch stille Winkel dazwischen zu finden sind…

 

Textauszug mit freundlicher Genehmigung des Autors